Gottseidank konnte mich meine Freundin Uli zu dieser Wanderung in Val Aupa überreden. Das Motto "spirituelle Wanderung" löste bei mir zwar etwas Skepsis aus, es war dann aber doch alles ganz harmlos und das Spirituelle bezog sich lediglich auf den Organisator dieser Wanderung, Robert Graimann, der uns ab und zu ein paar Denkanstösse gab und für das Tischgebet beim Abendessen sorgte. Leider brach er sich gleich bei der ersten Wanderung eine Rippe und musste die zweite auslassen. Bei der dritten konnte er uns aber gottseidank wieder begleiten.
27. Juni -1. Tag
Nachdem wir uns mit 14 (inklusive Hund) weiteren Wandervögeln am Hauptlatz von Dordolla (einem ca. 40 Einwohner zählenden Ort im italienischen Aupatal) getroffen hatten, lernten wir unseren Wanderführer und Quartiergeber Kasper Nickels kennen. Ausgerüstet mit "Bucklkraxn" erklärte er uns gleich mal die Verkehrsverbindungen in Dordolla bevor wir uns auf den Weg machten, um erst mal einen Blick von oben auf das Dorf zu werfen und anschließend die nähere Umgebung zu erkunden .Unterwegs holte Kaspar noch seine zwei Esel (deren Namen mir leider entfallen sind) und schon ging es über Stock und Stein , vorbei an komischen Klangkörpern und durch einen Wald . Nach ca. 2 Stunden, 4 Km und 380 Höhenmetern erreichten wir unsere Unterkunft, den Weiler Drentus , wo wir für die nächsten zwei Tage Quartier bezogen. Das ganze Haus war sehr, sehr gemütlich eingerichtet und wir fühlten uns auf Anhieb wohl. Dass dann Kaspars Frau Marina jeden Tag für super leckeres Frühstück und Abendessen sorgte, war das Tüpfelchen auf dem i.
Wer Interesse hat, schau mal nach bei http://de.tiereviere.net/
28. Juni - 2. Tag
Nachdem wir uns also am nächsten Tag mit einem guten Frühstück gestärkt hatten, waren wir bereit für die große Tagestour . In Dordolla holten wir noch schnell die Gruppe, die im Dorf untergebracht war und dann ging's auch schon los. Zuerst mal mussten wir den Torrente Aupa überqueren , dann ging's steil bergan bis zum ersten kleinen Stopp und dann wieder steil bergan bis wir endlich das Rifugio Grauzaria erreichten, wo ich mich mit leckeren Salbeignocci und einem Stück Apfelkuchen labte. Und schon ging's wieder weiter. Zuerst ein Stück runter ,dann wieder rauf ,dann über ein Geröllfeld und dann wieder runter . Und irgendwann konnten wir dann auch schon Dordolla sehen und dann dauerte es auch gar nicht mehr sooo lange, bis wir wieder im Tal waren und nach ca. 8 Stunden, 12,8 km und 1040 Höhenmetern waren wir wieder in unserer Unterkunft, um uns mit einem leckeren Abendessen verwöhnen zu lassen. Die meisten ein bisschen erschöpft und fast alle mit Knie- oder sonstwelchen Problemen, aber begeistert ob der vielen schönen Eindrücke während der Wanderung.
29. Juni - 3. Tag
Dann war auch schon wieder der Tag der Abreise da. Zuerst ging's aber noch in das nur zu Fuß erreichbare und verlassene Bergdorf Stavoli. . 8 km und 275 Höhenmeter später trafen wir uns zum letzten gemeinsamen Essen , bevor's dann wieder nach Hause ging.
Fazit dieser Wanderung. Viele nette Menschen kennengelernt , wovon einige zu Freunden wurden. Die Erfahrung gemacht, dass wandern auch bei Regen lustig sein kann . Das Wissen, dass man sich mehr zumuten kann, als gedacht. Und jede Menge neuer Insekten und Pflanzen gesehen.
Bemerken muss ich noch, dass die meisten der schönen Fotos leider nicht aus meiner Kamera stammen, sondern von einem, der es besser kann als ich. Vielen Dank Gerald für die wunderschönen Aufnahmen. Mehr davon gibt's auch noch auf
http://www.spirituell-wandern.at/DE/henhafte_bergdoerfer_friaul_val_aupa_27_29_juni_2014_1.html